Jungs vom Kelterbuckel

Herr Stichling hat sie eingeladen,
ins Klublokal nach Eschelbach.
Es treffen sich die Kameraden,
Metaller, allesamt vom Fach.

Als Neunzehnhundertvierundfünfzig
sie die Gewerbeschule rief,
da eilten sie herbei, um künftig
zu lernen, gingens an massiv.

Direktor Müller, der mit Fliege,
begrüßte stolz die ganz Schar.
Die erste und die zweite Riege,
schon eingeteilt, die Klasse war.

Der Klassenlehrer, ein gescheiter,
mit Gardemaß von Kopf bis Fuß.
Mit knapp zwei Metern sieht er weiter,
Herr Böhm entbietet froh den Gruß.

Herr Reeb, er war der Vorlehr-Meister,
er bracht den Jungs das Feilen bei.
Die braven Burschen wurden dreister,
bemühten sich in Vielerlei!

Herr Axtmann ist auch noch zu nennen,
"Was ist gegeben, was gesucht?"
Sie seine Eigenheiten kennen,
für sie hat alles er versucht!

Herr Fieger mit dem Rechenschieber,
er rechnete damit ganz schnell.
So manchem war es damals lieber,
kurz nachzuschaun in der Tabell!

Herr Erle lehrte Deutsch die Klasse,
ein Mann mit sportlicher Figur.
Und wer mit Normschrift sich befasse,
der fragt sich schon, wie macht er's nur?

Herr Fuchs bemühte sich wie viele,
der Lehrer Namen Schall und Rauch.
Vergessen sind nicht ihre Ziele,
und seine Noten von ihm auch!

Zwei: Josef Floder, Manfred Emmert,
bekamen damals einen Preis.
Ein einz'ger schaut verstört, belämmert,
weil nicht gewürdigt wurd sein Fleiß.

Auf neuen Bildern, alte Helden,
ein weit'rer Freund von einst doch fehlt.
Von früh'r zu heute trennen Welten,
Gesundheit nur, das ist's, was zählt!

Ihr Klassensprecher war Heinz Bender,
vor kurzem er sein Leben ließ.
Der gute Freund, der edle Spender,
er ist nun schon im Paradies!

Bevor sich lichten ihre Reihen,
woll'n sie noch oft zusammen sein.
Sie streben nicht nach höh'ren Weihen,
und lassen Reinhard nicht allein.

Rüdiger Zeltmann





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