Der Göggelmann in Panik

Im Oberdorf, fast schon beim Ortsausgang,
war ein Cafeī mit Bäckerei,
dort wirkte Schorsch Göggelmann jahrelang,
und seine Kettel half dabei.
Doch wie das so ist: Im eigenen Haus
da schmeckt halt der Wein nicht so gut.
Drum ging der Schorsch manchmal abends noch aus,
hat im "Adler" sich ausgeruht.
Einst, als er zu viele Viertel genossen,
ging er wankend nach Hause zurück,
es hat heftig geregnet, geschüttet, gegossen,
doch es war nur ein kurzes Stück.
Als der Schorsch mit viel Müh daheim angekommen,
spürte er einen heftigen Drang,
deshalb hat er sein Werkzeug herausgenommen
und fackelte auch nicht lang.
Er ließ es genüßlich und hemmungslos rieseln,
den Wunsch nach Befreiung im Sinne.
Doch im Gleichklang mit seinem heftigen Pieseln
schoß der Regen vom Dach durch die Rinne,
die dicht bei dem Schorsch das Wasser ergoß
in lauten, rauschenden Fluten.
Der Schorsch, der Anfangs sein Tun noch genoß,
dachte: Das ist zu viel des Guten.
Verzweifelt ließ erīs eine Weile geschehen,
dann rief entsetzt er voll Panik ins Haus,
denn es konnt doch nicht ewig so weitergehen:
"Kettel, kumm runter, i glaab, i laaf aus!"

(Erich Heller, Daisbach)





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