Grenzwanderung Teil III

am 20.06.1999, Start 10:00 Uhr

Seyed gegrüßt Ihr lieben Wandersleut,
zu dieser letzten Etappe und dem Höhepunkt unserer "in memoriam" - sprich in Erinnerung - durchgeführten Grenzbegehungen.

Wir beginnen heute unseren Grenzumgang, wie vor 252 Jahren die Centrichter der Kurpfalz, "nach gehörter Heiligen Meß". Centrichter Georg Jakob Heller vertrat damals in der Ratsstube zu Neckargemünd, die Interessen der Daisbacher, als nach alter Übung das offene Gericht der Cent tagte.

Heute haben wir es mit einem besonderen Grenzabschnitt und seinem historischen Umfeld zu tun.

Diese Grenzstrecke wurde 1747 im Bericht zum Meckesheimer Centumgangs wie folgt beschrieben :

"Vom Stein im Obersaugrund", wo sich Sinsheim, Waibstadt und Daisbach treffen; hier wurde pro memoria David Hennig, damals Bürgermeister von Daisbach, "gestürzet". Über die Flur "der Eckzehnte",

(Mit Eckzehnte ist jener Teil unserer Gemarkung gemeint, welcher sich jenseits der Wolfstraße und in ihrer Verlängerung dem sogenannten Rorbacher Weg "Daisbacher Sträßel" befindet)

gelangte man, entlang der Lochersäcker zum Häfnerswald und von da durch den Gewann große Klingen bis an den Eckstein, wo die Fluren der Gemarkungen Waibstadt, Neidenstein und Daisbach zusammenstoßen.

Hier machte seine Aufwartung der Stadtschultheiß der speyrischen Stadt Waibstadt Herr Alexander Lamprecht, "komplimentiret" von dem Herrn Commisarius Wrede.



Unsere heutige Grenzwanderung beginnt hier auf dem Dorfplatz, eine kurze Strecke Kirchstraße, dann Waibstadter Weg bis zur Flur Klumbernd, daran entlang bis zum Parkplatz beim Friedhof.

Von hier aus geht es hinab, entlang der Spitzäcker/Stadtäcker bis zum Waldrand an die dort verlaufende Gemarkungsgrenze. Auf dem Grenzweg geht es dann weiter in Richtung Norden, aufwärts entlang der Lochersäcker, über die Kreuzung mit dem Waibstadter Weg, bis zum ersten Waldeck beim Häfnerswald.

Beim topographischen Punkt Nr.274, am Häfnerswald, werden Sie das Prozetere beim Fundamentieren eines Gedenksteines anläßlich des Jubiläums "650 Jahre Daisbach", miterleben und mitgestalten können. Den Steinsatz vollziehen die Steinsetzer und Feldgeschworenen nach ihrer Vereidigung und unter Anleitung des Oberfeldrichters. Diverse Schriftstücke und eine Teilnehmerliste werden in einer "time capsule" am Fuße des Gedenksteins eingemauert.

Nach diesem Prozetere wird der Grenzumgang durch den Kautschuf Wald (Flur große Klingen) fortgesetzt, bis zum ehemaligen Dreimärker Neidenstein, Daisbach, Waibstadt.

Dort beabsichtigen auch die Neidensteiner im Jahr 2000 zusammen mit den Daisbachern und Waibstadtern einen ähnlichen Gedenkstein, als Ersatz für den verlustig gegangenen Dreimärker, aufzustellen.

Von dort unten geht es dann wieder zurück auf dem Espichweg bis zur Kirchstraße, dann zur Schulstraße und von da bis zur Turnhalle, zum Sommerfest des TTC-Daisbach, wo bereits Speis und Trank, und gemütliches Beisammensein, auf die müden und durstigen Grenzwanderer warten.

Nun frisch auf Ihr Wandersleut,
zu unserem großen Spektakel heut.





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